Beschreibung
Li Tai-bo (heutige Umschrift: Li Tai Bai oder nur Li Bai), der von 701 bis 762 lebte, ist der berühmteste chinesische Dichter der Tang-Zeit. Die Themen seiner Gedichte sind die Freundschaft, die Frauen, der Wein und der Mond, die Schönheit der Natur, aber auch die Auseinandersetzung mit Krieg und Korruption. Um sein Leben ranken sich viele Legenden, ebenso um seinen Tod: Er soll ertrunken sein, als er im Rausch versuchte, das Spiegelbild des Mondes im Wasser zu umarmen. Zum Buchmessenschwerpunkt China wird die vielgelobte Auswahlausgabe von Günther Debon in der Universal-Bibliothek neu aufgelegt.
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Leseprobe
VOR UNS EIN BECHER WEIN Von Osten streift ein Frühlingswind uns wie im Vorübergehen, Daß im Pokal, auf dem grünen Wein, winzige Wellen entstehen. Da sind die Blüten, von Wirbelgewalt entführt, zu Boden gegangen. Mein schönes Mädchen ist trunken bald mit ihren geröteten Wangen. Am blauen Gaden der Pfirsichbaum, weißt du, wie lange der blüht? Ein zitterndes Leuchten ist es, ein Traum, er täuscht uns nur und entflieht. Komm, auf zum Tanz! Die Sonne verglüht! Wer nie voll drängenden Lebens war und toll war in jungen Tagen, Der wird vergebens, wenn erst das Haar weiß ist, seufzen und klagen.