Beschreibung
Toni Saller geht es nicht darum, sich uber den Fussball lustig zu machen. Er ist kein unbeteiligter Outsider, der ein exotisches Verhalten schildern und analysieren will. Wie der französische Soziologe Pierre Bourdieu ist er gleichzeitig Insider und Outsider. So gelingt es ihm, die Spaltung des Fußballs im 21. Jahrhundert zu erfassen, der Tatsache Rechnung zu tragen, dass einerseits auf der Ebene der lokalen Fußballvereine die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, wahrend gleichzeitig auf professioneller Ebene der Fußball geradezu zu einer Karikatur des Neoliberalismus geworden ist. Indem er seine eigenen zwiespaltigen Gefuhle dem Fußball gegenuber offenbart und mit dessen kapitalistischen Auswuchsen verbindet, hilft er auch uns, eines der widerspruchlichsten Phanomene der Gegenwart besser zu verstehen.
Autorenportrait
Toni Saller, geboren 1956, lebt und arbeitet in Zürich. Aufgewachsen in Albisrieden, einem Außenquartier von Zürich, studierte ab 1976 bei Lorenz Löffler, Mario Erdheim und Maya Nadig Ethnologie an der Universität Zürich. Feldforschung 1978 zum Thema 'Fußball und Politik' anlässlich der Weltmeisterschaft in Argentinien. Lizentiat in Ethnologie 1984 mit einer Arbeit über Fußball, anschließend 30 Jahre in der Informatik tätig. Seit 2014 freier Autor.