Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Die konziliare Bewegung, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Dieser Johannes Hus sollte es sein, der im Laufe seines Lebens die Kirche in ihrenGrundfesten erschütterte, so dass sie sich von ihm regelrecht bedroht sah. Was sollte aus ihmwerden? Ein Papst, ein Kardinal oder mächtiger Würdenträger? Nein, ein einfacher, frommerPrediger mit einem unerschütterlichen Glauben an die Wahrheit Christi und einer breitenAnhängerschaft im ganzen Land. Nach dem Besuch der Lateinschule und der Universitätwurde er im Jahr 1396 Magister der Künste. Zeitgleich studierte er Theologie und wurde 1400zum Priester geweiht. Einige Jahre später war er bereits baccalarius formatus und stand damitkurz vor dem theologischen Doktorgrad. Diesen jedoch sollte er nicht mehr erreichen, dennHus kam mit den Schriften des Engländers John Wyclif in Berührung. Dessen philosophischeund theologische Abhandlungen sorgten nicht nur in seiner Heimat, sondern auch auf demeuropäischen Kontinent für Aufruhr. Schnell wurde er als Ketzer verurteilt. Johannes Husaber inspirierten sie auf eigene Weise zu einer höheren Wahrheit, die er seiner Gemeindeauch predigte. Reformgedanken oder reine Ketzerei? Hus sollte zum Konzil nach Konstanzund zwar unter königlichem Geleit.Sicher ließe sich nun fragen, weshalb Jan Hus nicht mehr in seine Heimat zurückkehrensollte, wo er doch unter dem Schutz des Königs stand. Dieser Sachverhalt ist bereits vieldiskutiert worden und ebenso inwieweit Sigismund sein Wort gebrochen hatte oder ob es sichum einen politischen oder einen rechtlichen Geleitbrief handelte.1 Im Folgenden sollen abernicht diese Punkte leitend sein, sondern vielmehr die Frage, was das Dokument für Jan Husdarstellte. Welche Bedeutung maß er dem Geleitbrief bei und wie entscheidend war diesesVerständnis für sein Schicksal? Wusste er von Anfang an, worauf er sich einließ? Oderverkannte er die Lage und wog sich unter dem Schutze König Sigismunds in Sicherheit,obwohl er direkt in sein Verderben lief? Vielleicht war er sich aber auch von vornhereinbewusst darüber, was in Konstanz geschehen würde und beschritt diesen Weg tapfer alsMärtyrer für seine großen Ideen? Kann das Dokument also für Jan Hus so dermaßenentscheidend gewesen sein, dass man behaupten kann, dieser hätte ein anderes Schicksalerlitten, wenn er im Vorfeld nicht über königliches Geleit verfügt hätte?Diese Frage soll im Folgenden näher betrachtet werden.
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