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Ausnahmezustand

Tom Clancys OP-Center - Roman, Pavillon

Erschienen am 15.10.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453772014
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S.
Format (T/L/B): 2 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Einige ehemalige Soldaten der UN-Friedenstruppe haben sich entschlossen, der Welt den Kampf anzusagen. Sie haben die Waffen, das Geheimwissen und die nötige Ausbildung, um die USA das Fürchten zu lehren. Es gibt nur eine Organisation, die sie aufhalten kann: das OP-Center.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Heyne, Wilhelm Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe Gmb
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München

Autorenportrait

Tom Clancy, geboren 1947, arbeitete lange Jahre als Versicherungsagent. Eine Meuterei auf einem sowjetischen Zerstörer regte Clancy dazu an, seinen ersten Thriller, "Jagd auf Roter Oktober" zu schreiben. Das Buch wurde auf Anhieb ein internationaler Erfolg, der sich in der Verfilmung mit Sean Connery in der Hauptrolle wiederholte. Seither ist Tom Clancy der Erfolg treu geblieben, seine Romane belegen regelmäßig über Wochen hinweg die ersten Plätze der internationalen Bestsellerlisten, die Verfilmungen mit Harrison Ford als Jack Ryan waren ausnahmslos Kassenschlager. Wie realistisch und gut recherchiert seine Bücher sind, zeigt die Tatsache, dass der Autor nach den Anschlägen vom 11. September von der amerikanischen Regierung als spezieller Berater hinzugezogen wurde - in "Befehl von oben" hatte er ein Szenario entworfen, dass der späteren Realität erschreckend nahe kam.

Leseprobe

Prolog
Kampong Thom/Kambodscha - 1993
Sie starb im funkelnden Licht der Morgendämmerung in seinen Armen. Ihre Augenlider schlossen sich sanft, und ihrer zierlichen Kehle entwich ein letzter schwacher Seufzer. Dann war sie tot.
Hang Sary sah auf das blasse Gesicht der jungen Frau hinab, auf das Gras und den Dreck in ihren nassen Haaren. Schnittwunden verunstalteten ihre Stirn und ihre Nase. Der rote Lippenstift, das über die Wangen verschmierte Rouge und die aschgraue Wimperntusche, die von den Augen bis zu den Ohren verlaufen war, verursachten ein Gefühl der Übelkeit in seinem Magen.
Das hätte nicht geschehen dürfen. Nicht einmal hier, in einem Land, in dem die Idee der Unschuld so fremd war wie der Traum vom Frieden.
Phum Sary hätte nicht so jung sterben dürfen - und nicht auf diese Weise. Niemandem wünschte Hang Sary es, so zu sterben, auf dem Rücken liegend in einem windigen Reisfeld, während das Blut das kühle Wasser hellrot färbte. Aber wenigstens hatte Phum in ihren letzten Minuten gewußt, in wessen Armen sie starb. Wenigstens war sie nicht so gestorben, wie sie wahrscheinlich den größten Teil ihres Lebens verbracht hatte, allein und ohne jegliche Zärtlichkeit. Und obwohl Hangs Suche, die er nie ganz aufgegeben hatte, jetzt ein Ende gefunden hatte, wußte er, daß eine neue Suche gerade erst begann.
Hangs Knie waren angewinkelt, und der Kopf seiner Schwester lag in seinem Schoß. Er berührte ihre kalte Nasenspitze, ihr sanft geschwungenes Kinn, ihren runden Mund, der immer gelächelt hatte, egal was sie gerade tat. Sie fühlte sich so klein und zerbrechlich an.
Hang zog ihre Hände aus dem Wasser und legte sie auf ihre Hüften, die sich unter dem engen blauen Lame-Kleid abzeichneten. Dann zog er sie an sich. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie jemand in den vergangenen zehn Jahren so gehalten hatte. Hatte sie die ganze Zeit dieses schreckliche Leben gelebt? Hatte sie am Ende genug gehabt und sich entschlossen, den Tod zu wählen?
Hangs längliches Gesicht straffte sich, während er über ihr Leben nachdachte, dann brach er in Tränen aus. Wie war es möglich, daß er so nah bei ihr war, ohne es zu wissen? Er und Ty waren seit fast einer Woche in geheimer Mission in dem Dorf. Würde er es sich jemals verzeihen, daß er sie nicht rechtzeitig genug gesehen hatte, um sie zu retten?
Die arme Ty würde untröstlich sein, wenn sie erfuhr, wer hier vor ihnen lag. Ty war zur Aufklärung im Camp gewesen, um herauszufinden, wer hinter dieser Sache steckte. Sie hatte Hang über Funk mitgeteilt, daß offensichtlich eine der Frauen versucht hatte zu fliehen, und zwar kurz vor Sonnenaufgang, als der Wachwechsel stattfand. Man verfolgte sie, und sie wurde angeschossen. Die Kugel traf Phum in die Seite. Vermutlich rannte und ging sie, bis sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Dann legte sie sich hierher, um den blasser werdenden Nachthimmel zu betrachten, wie sie es als kleines Mädchen oft getan hatte. Hang hoffte, daß der Himmel und die Erinnerungen an eine bessere Zeit seiner kleinen Schwester vor ihrem Tod etwas Frieden geschenkt hatten.
Mit zitternden Fingern fuhr er durch ihre langen, schwarzen Haare. Aus der Ferne hörte er ein Geräusch, wahrscheinlich Ty. Er hatte sie über Funk davon verständigt, daß er das Mädchen entdeckt und gesehen hatte, wie sie angeschossen wurde. Sie antwortete, daß sie innerhalb einer halben Stunde zu ihm stoßen werde. Sie hofften, daß das Mädchen ihnen zumindest einen Namen nennen könnte, um ihnen zu helfen, die schreckliche Schweigemauer zu durchbrechen, die so viele junge Leben zerstörte. Aber nicht einmal das geschah. Als sie ihren Bruder sah, hatte Phum nur noch die Kraft, seinen Namen zu flüstern. Sie starb mit diesem Namen und der Andeutung eines Lächelns auf den tiefroten Lippen, ohne den Namen des Täters ausgesprochen zu haben.
In diesem Moment trat Ty, die wie eine der hiesigen Reisbäuerinnen gekleidet war, zu ihm, den Bli ... Leseprobe

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