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Die Sirene in Konrads von Megenberg 'Buch der Natur'

Erschienen am 20.05.2024, 1. Auflage 2024
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783389027622
Sprache: Deutsch
Umfang: 20 S.
Format (T/L/B): 0.2 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern sich verschiedene Auslegungsmöglichkeiten der Sirene konkret in der mittelalterlichen Literatur widerspiegeln, soll im Folgenden anhand eines ausgewählten Textbeispiels exemplarisch untersucht werden. Hierbei sollen zunächst als theoretische Grundlage kurz die in der Forschung identifizierten Bedeutungen der mittelalterlichen Sirene hinsichtlich der christlichen Vorstellung sowie der Allegorese aufgezeigt werden. Dabei wird sich insbesondere auf die verführerische Sirene konzentriert, um anschließend die mittelalterliche Quelle hinsichtlich dessen analysieren zu können. Untersucht wird die Beschreibung und Auslegung der Sirene in den deutschsprachigen Naturkunden des Mittelalters, wobei exemplarisch die Darstellung der Sirene in Konrads von Megenberg "Das Buch der Natur" (1475) betrachtet wird. Nach der Quellenarbeit soll abschließend diskutiert werden, inwiefern die Sirene in Konrads Betrachtung als weibliche Verführerin gedeutet werden kann. Einhörner, Drachen und Meerjungfrauen sind im heutigen Verständnis Wunderwesen, welche ihre Berechtigung vor allem in der phantastischen Literatur und in Märchenadaptionen finden. Hierbei existieren diese Fabelwesen jedoch lediglich in unserer Fantasie. In der mittelalterlichen Vorstellung der Welt hingegen wurde ihre Existenz weniger angezweifelt, viel mehr noch als wahrhaftig angenommen. Auch die Sirene, die gegenwärtig zumeist in ihrer äußeren Gestalt mit der Meerjungfrau gleichgesetzt wird und zur Aufgabe hat, Seeleute mit ihrem Gesang zu verführen, findet in der mittelalterlichen Vorstellung ihre Bedeutung. Hierbei sei die "mittelalterliche Sirene [] Figur des Übergangs zum Tod, sexuelle Versucherin und Grenzgängerin zu fremden Kulturen gewesen", wobei insbesondere die Deutung der Sirene als weibliche Verführerin derweilen in der Forschung besonders hervorgehoben und thematisiert wird. Simek betont hierbei jedoch, dass es "eine unzulässige Verkürzung [sei], in den Sirenen vorwiegend eine Möglichkeit der Darstellung weiblicher Sexualität zu sehen", sodass auch andere Deutungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden müssen.

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