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Aspasia von Milet: Hetäre und Ghostwriter?

Eine kritische Gegenüberstellung von historischer Persönlichkeit und literarischer Kunstfigur

Erschienen am 17.01.2022, 1. Auflage 2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783346579676
Sprache: Deutsch
Umfang: 36 S.
Format (T/L/B): 0.4 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Institut für Geschichtswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer war die historische Person Aspasia überhaupt? Wie wird die literarische Aspasia-Figur in Platons Menexenos dargestellt und welche Bedeutung hat sie darin? Wie schrieben andere zeitgenössische Autoren in Platons Umfeld über Aspasia? Aspasia von Milet, Gefährtin und zweite Frau des Perikles, einem der bedeutendsten Staatsmänner der griechischen Antike, wird im Kontext von Platons Menexenos zum Gegenstand von vielerlei Diskussionen. Über Aspasia selbst ist uns bekannt, dass ihr durch die Ehe mit Perikles die philosophischen Kreise der damaligen Zeit zugänglich waren und dass sie durch ebenjene Ehe eine einflussreiche Position innerhalb der Gesellschaft innehatte. Ihre Kritiker warfen ihr vor, ihren Einfluss genutzt zu haben, um die politischen Entscheidungen des Perikles mitzubestimmen, was freilich nicht ausgeschlossen werden kann. Vor allem wird dies in den zeitgenössischen Komödien, welche neben den Darstellungen der Sokratiker die einzigen Quellen über das Leben Aspasias bilden, aufgegriffen und überspitzt. Anhand der Komödien lässt sich auch erschließen, dass die politischen Gegner des Perikles die nicht-athenische Abstammung Aspasias und ihr Verhalten in der Öffentlichkeit zum Anlass nahmen, um sie und somit auch Perikles anzugreifen. Erwähnenswert ist hierbei, dass ihre Ehe aufgrund eines Gesetzes, das Perikles selbst erlassen hatte, in Athen nicht vollständig anerkannt wurde, da Aspasia milesischer Abstammung war. Auch der Sohn, der aus dieser Ehe hervorging, wurde zunächst nicht als athenischer Vollbürger anerkannt. Hieraus resultierend wurde Aspasia in den Komödien oft als Hetäre, also eine Art Konkubine, oder gar als Hure des Perikles dargestellt und nicht als rechtmäßige Ehefrau. Im weiteren Verlauf dieser Auseinandersetzung wurde Aspasia von ihren Gegnern sogar beschuldigt, für kriegerische Auseinandersetzungen Athens, beispielsweise den Samischen oder gar den Peloponnesischen Krieg verantwortlich gewesen zu sein. Trotz all dieser Furore um ihre Person wird Aspasia in Platons Menexenos als fabelhafte Rednerin und als Rhetorik-Lehrerin des Sokrates dargestellt, die dort sogar als Urheberin des des Perikles bezeichnet wird.

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